BikeSharing in Deutschland
Vor einigen Jahren war es noch etwas besonderes, ganz langsam hatten sich die ersten Städte entschieden ein BikeSharing System einzuführen. Hamburg war ganz vorne dabei und subventioniert ihr „Stadtrad“ welches durch die DB Connect einer Bahn Tochter betrieben wird mit mindestens 2 Millionen Euro im Jahr. Jahre später hatten auch Köln, München und Berlin ein eigenes System. Entweder betrieben durch eine Kooperation mit einem Verkehrsbetrieb ( KVB, MVG etc. ) oder durch eine europaweite Ausschreibung.
NextBike und Call a Bike
Anfang 2017 wurde alles anders, eigentlich wurden Ausschreibungen und Kooperationen unter den beiden deutschen Unternehmen DB Connect und NextBike aus Leipzig aufgeteilt. Wenn es andere Bewerber bei Ausschreibungen gab, lag das Angebot meistens weit über diesen beiden Anbietern. Beide Unternehmen sind seit Jahren spezialisiert auf dieses Segment und haben ein recht grosses Portfolio geschaffen. Ob Stationsbasiert wie z.B. durch die DB Connect in Hamburg oder als FreeFloating System in Kooperation mit dem Lebensmittelhersteller Lidl in Berlin. Alles scheint möglich zu sein wenn es eine Finanzierung gibt. Genau so sieht es bei NextBike aus, dort gibt es eine FreeFloating Kooperation mit den Kölner Verkehrs Betrieben ( KVB ) oder z.B. ein Stationsgebundenes System in Bochum ( MetropolRadRuhr ). Viele andere eigenständige Systeme wie z.B. Konrad in Kassel haben aufgegeben und wurden von den Grossen ( Konrad durch DB Connect ) übernommen.
Neue Anbieter 2017
Mitte August 2017 kam das erste neue Unternehmen in Deutschland an, o.bike aus Singapur hat die „ersten“ Räder in München verteilt. Die „ersten“ Fahrräder was bei so einem Unternehmen 4.000 Stück bedeutet. Als im März 2017 die DB Connect mit Lidl kooperierte waren es für ganz Berlin maximal 2.000 Fahrräder und das war schon viel, eine Menge von 4.000 Rädern innerhalb von kurzer Zeit kann das gut gehen und was sind die Folgen.
Einige Zeitungen beschreiben den Zuwachs an Rädern in München als unmöglich und unverschämt bzw. schrieb der Münchener Merkur sogar von einem „Saustall“
Ich möchte in den nächsten Wochen herausfinden wo die Probleme liegen, wie diese behoben werden und wie die bestehenden Sharing Systeme mit dieser neuen Aufgabe umgehen. In den nächsten Wochen werde ich alle bestehenden Systeme testen und von den Vor- und Nachteilen berichten. Ausserdem wird es Interviews mit Betreibern, Herstellern und der Stadt geben. Was muss passieren damit wir es schaffen ein vernünftiges und effektives BikeSharing System perfekt in unser Leben zu integrieren. Welche Ansätze gibt es und wie arbeiten die neuen Anbieter.
Vor meinem Test bin ich mir sicher ein vernünftiges BikeSharing System besteht aus mehr als aus einem Fahrrad, einem Schloss und einer APP aber was gehört dazu, genau das möchte ich herausfinden.
Links zu aktuellen Anbietern aus Deutschland :
o.Bike ( eingestellt )
OFO ( eingestellt )
Seit 2012 Autofrei und mit dem Lastenrad unterwegs. Schöne Grüße an die Autofahrer