Hatix für den Urlauber im Harz, ein weiterer Schritt das Auto zuhause zu lassen.
Hatix – Kurz vor Weihnachten habe ich mit meinen Kindern die Jugendherberge in Goslar getestet. Bei der Busfahrt dort hin war ich schon vom Anruf Linien Taxi begeistert, einer einfachen Art des Ride Sharings. Ab einer bestimmten Uhrzeit ruft man eine Nummer auf den Fahrplänen an und wird zu den Abfahrtzeiten per Taxi zu der gewünschten Endhaltestelle gebracht.
Der Busfahrer mit dem ich gesprochen habe, meinte dadurch müsste kein schlecht besetzter Bus die Strecke abfahren und der Transport mit dem Taxi ist wesentlich effizienter. „ALT“ Verbindungen also Anruf Linien Taxis werden in den frühen Morgenstunden bzw. Abends angeboten und laut dem zuständigen Taxiunternehmen sehr gut angenommen.
Wichtig sind meiner Meinung nach eine konstante Anbindungen an den ÖPNV, auch ausserhalb der Stoßzeiten, schöner wäre natürlich eine Umsetzung ohne Verbrennungsmotor. Das Anruf Linien Taxi kann mit dem Niedersachsenticket kostenlos nutzen.
Hatix ab dem 01.01.2020
Bei der Anmeldung im Hotel ist mir auf der Gästekarte aufgefallen das es ab dem 01.01.2020 einen neuen Service mit dem Namen „Hatix“ in der Region Goslar gibt. Soviel konnte ich rausfinden, es geht um einen kostenlosen ÖPNV. Für weitere Informationen habe ich mich an die Stadt Goslar gewendet.
Informationen Landkreis Goslar
Maximilian Strache vom Steuerungsbereich – Strategie und Kommunikation des Landkreises Goslar hat meine Fragen wie folgt beantwortet.
Ab dem 01.01.2020 gilt Hatix ja anscheinend auch für die Region Goslar, können Sie mir bitte ein paar Informationen darüber geben.
Mit dem Urlauberticket HATIX können Übernachtungsgäste seit dem 1. Januar 2020 in weiten Teilen der Landkreise Goslar, Göttingen, Harz sowie Mansfeld-Südharz die Busse des Öffentlichen Personennahverkehrs kostenlos nutzen. Das Ticket besitzt auf insgesamt 105 Linien Gültigkeit.
Wie ist in Goslar die Option des Anruf Linien Taxis, kann ich dieses ebenfalls nutzen ?
HATIX gilt nicht in Sonderbussen, Bussen und Zügen des Fernverkehrs, Anrufsammeltaxis (AST), Anruflinientaxis (ALT) sowie in den Zügen des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) und der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB).
Ausnahme: Im Landkreis Goslar können die ALT-Linien ohne Komfortzuschlag und die AST-Linien inkl. Komfortzuschlag mit HATIX genutzt werden.
Ausserdem interessiert mich ob ich bei der Anreise, z.B. zur Jugendherberge Thale, Hatix nutzen kann um mit dem Niedersachsenticket bis Goslar zu fahren und von dort mit der Bahn und Hatix bis Thale ?
Das Harzer Urlaubs-Ticket ist nur in Kombination mit dem vollständig ausgefüllten Meldeschein/ der Gästekarte gültig (auch Gesamtpersonenzahl und Abreisedatum müssen ausgefüllt sein) und gilt für alle auf dem Meldeschein/ der Gästekarte eingetragenen Personen. Kann der Abreisetag noch nicht definitiv bestimmt werden, so ist der voraussichtliche Tag der Abreise einzutragen. Sollte die Reise länger dauern als vorgesehen, so ist ein neuer Meldeschein beim Gastgeber auszufüllen.
Insofern kann ich Ihre letzte Frage dahingehend beantworten, dass das Urlauber-Ticket erst nach erfolgtem Check-In beim Beherbergungsbetrieb genutzt werden kann.
Vielen Dank an den Landkreis Goslar für diese schnelle Antwort.
Eine weitere tolle Idee für einen besseren ÖPNV. Wir werden das Angebot in der nächsten Woche einmal testen. Wer braucht schon Auto ?
Presseinformation
HATIX: Landkreise Goslar und Göttingen führen kostenloses Urlauberticket für den ÖPNV ein
Mit dem Urlauberticket HATIX können Übernachtungsgäste ab dem 1. Januar 2020 in weiten Teilen der Landkreise Goslar, Göttingen, Harz und Mansfeld-Südharz die Busse des Öffentlichen Personennahverkehr kostenlos nutzen. Den offiziellen Starttermin verkündete Landrat Thomas Brych heute zusammen mit Bürgermeistern der beteiligten Kommunen und Verbandsdirektor Hennig Brandes vom Regionalverband Großraum Braunschweig im Rahmen einer Pressekonferenz.
Mit diesem Schritt führen die Westharzkommunen das Angebot zehn Jahre nach den Nachbarn im Ostharz ein, wo sich HATIX bereits erfolgreich etabliert hat.
Landrat Thomas Brych bezeichnet die Einführung deshalb auch als längst überfällig, wohlwissend, dass dieser Prozess bis zuletzt äußerst schwierig war: „In den vergangenen Jahren und den zurückliegenden Wochen hat uns HATIX häufiger als einmal Kopfschmerzen bereitet. Deshalb in bin wirklich froh, dass es uns nun endlich gelungen ist, dieses wichtige Projekt ins Ziel zu bringen. Der Tourismus und die gesamte Region, davon bin ich überzeugt, werden von dem Urlauberticket profitieren.“
Eine Sichtweise, die auch Brandes teilt, und sich von dem Ticket eine nachhaltige Stärkung des ÖPNV im Harz verspricht. „Der Öffentliche Personennahverkehr soll weiter gestärkt werden, vor allem auch in den ländlichen Räumen unseres Verbandsgebietes. Im Harz spielt der Tourismus eine wichtige Rolle und HATIX kann einen wichtigen Beitrag leisten. Deshalb unterstützen wir das Ticket“, erklärt Brandes.
Goslars Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk beschreibt sich seit jeher als glühender Verfechter des Urlaubertickets, denn nach seiner Auffassung funktioniert die touristische Weiterentwicklung des Harzes nur gemeinsam. HATIX ist hier ein erster wichtiger Schritt. „Die Ein-Harz-Initiative hat das Thema HATIX wieder aufgegriffen, als es still darum wurde, und ich bin dankbar, dass sich der Landkreis derart ins Zeug gelegt hat, die Einführung trotz zahlreicher Widerstände und Unwägbarkeiten zu realisieren. Mit HATIX setzen wir eine touristische Wegmarke“, sagt Goslars Oberbürgermeister.
Ingo Henze, Bürgermeister der Stadt Langelsheim, und Wolfgang Langer, Bürgermeister der Stadt Braunlage, wünschen sich ebenfalls, dass sich das Urlauberticket, das zunächst in den nächsten drei Jahren erprobt werden soll, durchsetzen wird. „Viele andere Urlaubsregionen haben es bereits erfolgreich vorgemacht und gezeigt, dass Touristen bei entsprechenden Angeboten durchaus das eigene Auto stehen lassen. Gerade in Zeiten der allgegenwärtigen Klimadebatte ist HATIX deshalb das richtige Zeichen“, zeigt sich Henze von dem Projekt überzeugt.
Ab dem 1. Januar 2020 wird das Urlauberticket HATIX auch in den Landkreisen Goslar und Göttingen eingeführt. Landrat Thomas Brych (3. von links) verkündete den Startschuss heute gemeinsam mit Goslars Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk (1. von links), Thomas Wiesenhütter (Landkreis Goslar, 2. von links), Langelsheims Bürgermeister Ingo Henze (nachfolgend von links), Tim Schwarzenberger (Landkreis Goslar), Braunlages Bürgermeister Wolfgang Langer, Christian Fischer (Geschäftsführer der Harzer Verkehrsbetriebe), Hennig Brandes (Verbandsdirektor Regionalverband Braunschweig) sowie Rolf Quednau (Vorstand Harz AG).
Wolfgang Langer, dessen Stadt vor allem in den Wintermonaten unter der großen Verkehrslast ächzt, hat Hoffnung, dass HATIX zu einer Entspannung der Lage beitragen kann. „In der Wintersaison kommt der Verkehr in Braunlage nicht selten zum Erliegen. Hervorzuheben ist, dass wir der Verkehrsflut in dieser Saison erstmals mit einem Skibus zum Parkplatz Hexenritt begegnen wollen. In Verbindung mit dem neuen Ski-Bus haben jetzt auch Wernigeröder- und Schierker-Gäste direkten Zugang zum Braunlager Skigebiet am Wurmberg“, sagt Bürgermeister Langer.
Aber auch für den „Off-Snow-Tourismus“, schafft die kostenlose Bus-Nutzung ganz neue Möglichkeiten, denn der Zwang zu Rundtouren bei Wanderungen und weiteren Freizeitaktivitäten entfällt.
Mit HATIX können die Übernachtungsgäste aus Clausthal-Zellerfeld, Braunlage, Bad Harzburg, Langelsheim und Goslar insgesamt 105 Buslinien im Ost- und Westharz kostenfrei nutzen. Für die Gäste aus den weiteren Landkreisen gilt dasselbe. Einen genauen Überblick über die Fahrpläne und die einzelnen Buslinien gibt es im Internet unter www.hatix.info
Finanziert wird das Ticket aus den Gäste- respektive Kurbeiträgen der teilnehmenden Kommunen. Zu diesem Zweck wurden die Beiträge im Landkreis Goslar um jeweils 25 Cent angehoben. Die Abrechnung mit den Verkehrsbetrieben für die Kommunen im Goslarer Kreisgebiet übernimmt die Kreisverwaltung. Der Regionalverband unterstützt mit Marketingmaßnahmen das Thema HATIX.
Thomas Wiesenhütter und Tim Schwarzenberger, die für den Landkreis die langwierigen und mitunter anstrengenden Verhandlungen geführt haben, rechnen damit, dass sich die Inanspruchnahme des ÖPNV sichtbar steigern wird. „Aktuell nutzen rund fünf Prozent der Übernachtungsgäste einen Linienbus zur Fortbewegung. Hat sich das Angebot etabliert, gehen wir von Nutzerzahlen im Bereich von 15 Prozent aus“, erläutern Wiesenhütter und Schwarzenberger.
Bereits in der Pilotphase soll die Nachfrage nach HATIX evaluiert werden. Abhängig von den Ergebnissen wird dann über eine langfristige Einführung entschieden.
Als Busticket dient den Touristen ihre Gästekarte, die sie bei Anreise von ihren Vermietern erhalten. Zusätzlich wird es einen Flyer geben, der über die Beförderungsbedingungen und den Geltungsbereich des Tickets informiert.